Wissenswertes über Desinfektionsmittelspender

Kaum eine andere Spenderserie ist im Gesundheitswesen so universell einsetzbar wie unsere Serie Omikron II. Wir erläutern Ihnen hier die System-Bauteile, aus denen Sie sich Ihren Spender frei zusammenbauen können – und zwar ohne jedes Werkzeug.

Gehäusematerial
Sie können zwischen Gehäusen aus matt eloxiertem Aluminium und gebürstetem Edelstahl wählen. Aus hygienischer Sicht besteht kein Unterschied, da beide Varianten bei 121° Celsius autoklavierbar sind. Edelstahl ist allerdings strapazierfähiger und robuster.

Dosierung und Füllmenge
Die Spender eignen sich für die Dosierung von Desinfektionsmitteln, Flüssigseifen, Lotionen oder Massageölen etc. Sie besitzen eine Edelstahlpumpe, deren Saugrohr bis zum Boden der Nachfüllflasche reicht. Die Dosiermenge kann durch Drehen einer eingebauten Dosiergabel um zwei oder drei Stufen von ca. 1,5 ml/Hub auf ca. 0,5 ml/Hub reduziert werden. Spender und Pumpe sind bei 121° Celsius autoklavierbar. Die Spender sind in den Größen 0,5 und 1,0 Liter erhältlich und können durch Auswechseln der Euroflasche ganz einfach befüllt und nachgefüllt werden.

Montagehinweise
Der Spender sollte über dem Waschtisch oder mit zusätzlicher Abtropfschale montiert werden. Oberhalb des Spenders müssen mindestens 40 mm frei bleiben, um den Spender auf den Wandhalter schieben zu können. Unterhalb des Spenders ist ein Mindestabstand von ca. 200 mm freizuhalten, um die Nachfüllflasche ins Saugrohr der Pumpe einführen zu können. Eine sinnvolle Montagehöhe ist ca. 1.200 mm von Fußboden bis zur Spenderoberkante.

Abtropfschale
Eine entnehmbare Abtropfschale verhindert, dass Flüssigkeit, die bei Betätigung des Spenders von der Hand tropft, auf den Boden gelangt und dort Rutschgefahr verursacht oder Arbeitsplatten und Fußböden angreift. Von besonderer Bedeutung ist das in Krankenhäusern, wo meist alkoholische Desinfektionsmittel und Linoleumböden eingesetzt werden, sodass auch die Gefahr von Lochfraß und Keimbildung im Bodenbereich besteht.

Die Schale kann unterhalb des Spenders angebracht werden. Der dazugehörige Schalenhalter kann lose über den Spender gehängt oder fest an der Wand montiert werden.

Verschlussblende
Falls Spender und Flasche gegen Diebstahl geschützt werden müssen, können – auch nachträglich und ohne Werkzeug – abschließbare Verschlussblenden mit Zylinderschloss angebracht werden. Die Verschlussblenden haben ein großes Sichtfenster, sodass das Flaschenetikett von außen lesbar bleibt.

Bundesgesundheitsblatt 2016, herausgegeben vom Robert Koch-Institut, Berlin

„Eine hohe Compliance [Richtlinien-Einhaltung] der Händedesinfektion ist nur mit optimaler Ausstattung mit Händedesinfektionsmitteln erreichbar“. „Überall dort, wo eine Händedesinfektion durchgeführt werden muss, sind in unmittelbarer Nähe Desinfektionsmittel vorzuhalten“.
„In Abhängigkeit von den räumlichen Gegebenheiten sowie von der Art der versorgten Patienten können fest montierte oder mobile Spendersysteme verwendet werden“.
„Die Qualitätssicherung umfasst u. a. die Reinigung und Sterilisation der Desinfektionsmittel-Behälter vor der Neubefüllung, das Umfüllen unter aseptischen Bedingungen und die ordnungsgemäße Kennzeichnung mit Umfüll- und Verfalldatum. Wegen des Aufwands und der Sicherheit ist Einmalgebinden der Vorzug zu geben“.
„Sofern keine Einmalgebinde verwendet werden, müssen die Außen- und Innenteile des Spenders aufbereitbar sein und so gewartet werden, dass ihre mikrobielle Besiedelung verhindert wird“. „Es soll eine Bestückung mit nicht wieder befüllbaren Gebinden (Einmalcontainer), die Möglichkeit der Verwendung von Gebinden unterschiedlicher Hersteller sowie die Vermeidung der mikrobiellen Kontamination des Pumpkopfs während der Nutzung möglich sein“. „Die im Spender verwendeten HDM oder Handwaschpräparate einschließlich wichtiger Herstellerhinweise und der Füllstand müssen ohne Manipulation identifizierbar sein“.

Winkelplatte
Mit der Winkelplatte kann der Spender so an der Wand montiert werden, dass er nicht in den Raum hineinragt, sondern parallel zur Wand angebracht ist. Dies ist besonders sinnvoll in beengten Räumen oder schmalen Fluren und überall dort, wo der über den Spender hinausragende Bedienhebel leicht übersehen werden kann (Verletzungsgefahr). Ebenso ist die seitliche Montage an einem Schrank oder in einer Nische möglich.

Wechselclip
Zur eindeutigen Kennzeichnung des Inhalts liegen jedem Spender mindestens zwei Wechselclips aus Kunststoff bei. Einer ist standardmäßig bedruckt, der andere kann mit einem Markierungsstift beschriftet und in das dafür vorgesehene Feld eingedrückt werden. Ein späterer Austausch oder ein Neubeschriften des Wechselclips sind jederzeit möglich. Wichtig ist die Kennzeichnung überall dort, wo zwei oder drei Spender nebeneinander eingesetzt werden, z.B. für Händewaschlotion, Desinfektionsmittel und Hautschutz.

Wandhalter
Der Wandhalter wird mit vier (im Lieferumfang enthaltenen) Schrauben und Dübeln an der Wand befestigt. Der Spender wird von oben auf den Wandhalter aufgeschoben und rastet dort hörbar ein. Erst wenn die Arretierung hinter der Flasche (die sog. „Verriegelungszunge“) gelöst wird, kann der Spender wieder vom Wandhalter abgenommen werden. So ist der Spender bei installierter Verschlussblende gegen Diebstahl geschützt. Die Wandhalter sind alternativ in Kunststoff oder in Edelstahl erhältlich.

Pumpwechsel
Um die Pumpe zu entnehmen, muss der Spender nicht von der Wand abmontiert werden. Zuerst wird der Innenbehälter herausgenommen. Danach wird die Auslaufblende nach oben geschoben, damit der Wechselclip nach oben gedrückt und entfernt werden kann. Die Pumpe wird nach vorne herausgezogen. Die neue oder gereinigte Pumpe wird wieder in die Führung eingesetzt, bis sie einrastet. Dann wird die Auslaufblende wieder nach unten gedrückt und die Flasche eingesetzt.

Wir empfehlen bei der Wahl eines Desinfektionsmittelspenders, dass

der Spender nicht mit den Händen, sondern mit dem Ellenbogen oder berührungslos durch einen Sensor betätigt wird.
dieser aus keimresistenten Materialien gefertigt ist.
der komplette Spender manuell oder auch maschinell (autoklavierbar bei 121 Grad Celsius) aufbereitbar ist.
die geltenden Richtlinien, Vorschriften und Gesetze durch die Spenderwahl erfüllt sein müssen.
präventive Händedesinfektion nicht nur im Gesundheitswesen, sondern auch im öffentlichen Leben und in privaten Küchen erfolgen sollte, da Hände gefährliche Keimüberträger darstellen.
den Kosten bei der Kaufentscheidung eine untergeordnete Rolle zukommt: Ein Desinfektionsmittelspender sollte den höchsten Hygieneanforderungen gerecht werden.